Jährlich landen in der Schweiz bis zu 1 Million Matratzen im Sperrmüll – ökologische und nachhaltige Matratzen können Abfall und CO2-Emissionen reduzieren.
Hochwertige, recycelbare Materialien und modulare Designs verlängern die Lebensdauer von Matratzen und ermöglichen den Weg in die Kreislaufwirtschaft.
Eine nachhaltige Matratze darf in der Ergonomie keine Abstriche machen. Worauf es sonst noch ankommt zeigen wir dir in unsere 7 Auswahltipps.
Wir kennen alle das Bild von verlassenen Matratzen am Strassenrand. Ein Zettel mit der Aufschrift "Gratis zum Mitnehmen" klebt darauf, und die Matratze ist noch feucht vom letzten Regen. Nach ein paar Tagen erbarmt sich die kommunale Entsorgung und nimmt sie mit, um sie als Sperrmüll zu verbrennen.
Doch das muss nicht sein! Mit nachhaltigen und ökologischen Matratzen aus der Schweiz können wir alle aktiv zur Reduktion des ökologischen Fussabdrucks und des anfallenden Abfalls beitragen. In diesem Artikel erfährst du, warum herkömmliche Matratzen ein massives Abfallproblem darstellen, was ökologische Matratzen ausmacht und worauf du beim Kauf achten solltest.
Mit ökologische Matratzen gegen Abfallberge
In der Schweizer werden jährlich bis zu 1 Million Matratzen in der Kehrichtverbrennung entsorgt. Das resultiert jährlich in rund 30'000 tonnen Abfall. Über 90% davon fallen in Privathaushalten an und der Rest stammt aus Hotels, Krankenhäusern und anderen Einrichtungen.
Neben dem enormen Abfallaufkommen entstehen dabei hohe CO2-Emissionen: Eine Matratze aus konventioneller Produktion verursacht im Schnitt 300 bis 400 kg CO2e.
Das Problem: Matratzen lassen sich kaum auffrischen und sind durch den hohen Schaumstoffanteil anfällig für Liegekuhlen. Ausserdem können herkömmliche Matratzen nur im Sperrmüll entsorgt werden, weil es sich oft um einen wilden, nicht recycelbaren Materialmix handelt.

Hebelwirkung beim ökologischen Fussabdruck
Wenn man von ökologischer Nachhaltigkeit spricht, geht es um den schonenden Umgang mit den eingesetzten Ressourcen und die Umweltverträglichkeit. Das Konzept der Kreislaufwirtschaft, wo alle Produkte, Komponenten und Materialien möglichst lange und oft genutzt werden, bietet sich als Lösungsweg an.
Bei den Matratzen hat man durch eine verlängerte Produktlebensdauer und Recycelbarkeit die grösste Hebelwirkung zur Reduktion vom ökologischen Fussabdruck. Entlang der Wertschöpfungskette von der Entwicklung über die Produktion und Nutzung bis hin zur Entsorgung gibt es verschiedene Aspekte zu beachten.
Nachhaltige Matratzen: Worauf du achten solltest
Designphase: Sinnvolles Design
Eine lokal produzierte Matratze aus ökologisichen Materialien bringt nichts, wenn sie keinen ausreichenden Schlafkomfort bietet. Damit eine Matratze lange genutzt wird, muss sie bequem sein und eine hohe Qualität aufweisen.
Es ist zudem sinnvoll, ein modulares Bett zu wählen, bei dem Bettrahmen, Lattenrost und Matratze unabhängig voneinander ersetzt werden können. Dies ist zum Beispiel bei vielen Boxspringbetten nicht gegeben.
Für eine ergonomische Komfortmatratze braucht es im Matratzenkern keine verrückten Spezialelemente oder tolle Farben. Das sind lediglich Mehraufwände und Trendelemente, die keinen wesentlichen Mehrwert bieten.
Produktionsphase: Effizient und lokal
Die lokale Produktion von Matratzen hat viele Vorteile: Eine hohe Qualität der Fertigung, kürzere Lieferwege und damit geringere CO2-Emissionen. Matratzen sind aufgrund ihres Volumens und geringen Gewichts beim Transport besonders ineffizient, weshalb eine Produktion in der Nähe umso wichtiger ist.
Für eine ökologische Matratze braucht es eine Energie- und Materialeffiziente Produktion mit mit möglichst wenig Abfall. Beispielsweise entstehen bei der Herstellung von Polyurethan-Schaumstoff rund 30 % Schnittabfall. Naturlatex-Schaumstoff wird anders hergestellt und verursacht zwar weniger Abfall, ist aber weitaus schwerer und wird nicht lokal produziert. Taschenfederkerne generieren kaum Abfall, allerdings ist die Produktion des Federstahl eher energieintensiv.
Nutzungsphase: Waschbar und austauschbar
Matratzen müssen nächtlich regelmässig hohen Belastungen standhalten. Taschenfederkerne und hochwertige Schaumstoffe können solche Ansprüche erfüllen. Billiger Schaumstoff neigt zu Liegekuhlen und bietet nach ein paar Jahren keine ausreichend ergonomische Schlafunterlage.
Auch die Hygiene spielt eine wichtige Rolle. Eine Matratze mit waschbarer und austauschbarer Hülle kann leicht aufgefrischt werden, was sowohl die Umwelt als auch den Geldbeutel schont.
Entsorgungsphase: Werterhalt
Im Material liegt der grösste Wert einer Matratze. Wenn sie auf Mülldeponien oder in Kehrichtverbrennungen entsorgt werden, geht der ganze Wert verloren und schadet zudem der Umwelt durch Luft- und Bodenverschmutzungen.
Matratzen sollen solange wie möglich in ihrere Ursprünglichen Funktion verwendung finden. Wenn das nicht mehr möglich ist, ist aus ökologischer Sicht das Recycling die zweitbeste Option. Im Idealfall können die Recyclingmaterialien für neue hochwertige Produkte genutzt werden. Alternativ bieten sich auch Anwendungen im Baubereich als Downcyclingoption an. In der Schweiz gibt es bislang keine skalierte Option für das Recycling von Matratzen. Pioniere, wie das Startup ecomade, bieten jedoch bereits eine kostenlose Rücknahme und Verwertung ihrer alten Matratzen an.
Für Naturlatexmatratzen könnte in der Theorie sogar eine Kompostierung infrage kommen. In der Praxis ist dies jedoch kompliziert und wird nicht gemacht, da oft unklar ist, welche Bestandteile tatsächlich biologisch abbaubar sind. Zudem besteht das Risiko, dass nicht abbaubare Elemente wie synthetische Klebstoffe oder Mischgewebe Mikroplastik freisetzen.

Unsere Tipps für deinen nächsten Matratzenkauf
Aus Sicht der Konsumenten:innen ist es nicht einfach Matratzen zu finden, die wirklich nachhaltig sind. Darum haben wir dir hier einige Fragen zusammengestellt, die dir bei der Kaufentscheidung helfen:
7 Tipps für deine nachhaltige Matratze | |
1. | Erfüllt die Matratze deine ergonomischen Ansprüche, damit du sie möglichst lange brauchen willst? |
2. | Verweisen die Verarbeitung, Materialwahl, Produktionsstandort und Verkaufspreis auf eine hochwertige und langlebige Matratze hin? |
3. | Kommen soweit als möglich natürliche Materialien zum Einsatz, ohne an Langlebigkeit einzubüssen? |
4. | Gibt es waschbare oder austauschbare Komponenten? |
5. | Ist die Lieferkette transparent und sind faire Arbeitsbedingungen gewährleistet? |
6. | Verfügt die Matratze über einen Taschenfederkern und verzichtet weitgehend auf Schaumstoff? |
7. | Gibt es für die Matratze einen Rücknahme- und Recyclingservice? |
Weitere Tipps für deinen nächsten Matratzenkauf findest du in unserem Blogbeitrag "Finde die beste Matratze schweizweit" und im ecomade Matratzenfinder.
Wir setzen auf Wandel!
Der Übergang von der linearen zur Kreislaufwirtschaft erfordert ein Umdenken – besonders in der Produktentwicklung.
Wusstest du, dass 80 % der Umweltbelastungen bereits in der Designphase eines Produkts entschieden werden? Genau deshalb haben wir bei ecomade eine langlebige, ergonomische und recycelbare Matratze mit einem mehrlagigen Taschenfederkern und einer Hülle aus 100 % Naturfasern entwickelt.
Unsere Innovation wurde mit dem Swiss Design Award und dem Schweizer Design Preis ausgezeichnet. Erfahre mehr über unsere nachhaltigen Matratzen!
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