In der Kürze:
Im Alltag hat Elektrosmog grundsätzlich keine gesundheitsschädliche Auswirkungen auf die Menschen.
Metall in Betten oder Matratzen kann elektromagnetische Felder beeinflussen, aber davon resultieren keinerlei negative Folgen.
Wer sich mit Elektrosmog dennoch unwohl fühlt, kann mit kleinen Maßnahmen, wie dem Ausschalten von Geräten und grösserem Abstand, persönliche Sicherheit schaffen.
Etwa ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Bett. Kein Wunder also, dass viele Menschen darauf achten, alle möglichen Störfaktoren aus ihrem Schlafzimmer zu entfernen, um erholsamen Schlaf zu fördern. Dabei wird immer wieder die Frage diskutiert: Ist Elektrosmog oder Metall im Bett schädlich für die Gesundheit? Eine sehr polarisierende Frage.
Um diese Frage zu beantworten, ist es wichtig, die relevanten Begriffe zu verstehen:
Elektrosmog
Laut dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) ist Elektrosmog in der modernen Welt allgegenwärtig. Beim Elektrosmog handelt es sich um die Strahlen, die durch elektronischen Geräte und durch technisch erzeugte Magnetfelder entstehen. Diese lassen sich in drei Kategorien unterteilen:
Elektrische Felder: Entstehen durch Spannung in Stromleitungen, Steckdosen oder elektrischen Kabeln.
Magnetische Felder: Werden durch fließenden Strom in Hochspannungsleitungen oder Elektrogeräten erzeugt.
Elektromagnetische Felder: Treten bei hochfrequenten Anwendungen wie WLAN-Routern, Mobiltelefonen oder Mikrowellen auf.
Ferromagnetische Elemente
Ferromagnetische Elemente wie Eisen, Kobalt und Nickel können durch ihre spezielle Struktur permanente Magnetfelder erzeugen. Man kennt sie beispielsweise von Magneten an Kühlschranktüren. Diese Elemente unterscheiden sich von niederfrequenten Magnetfeldern, die durch Elektrogeräte entstehen. Während ferromagnetische Materialien dauerhafte Felder erzeugen, sind die magnetischen Felder von Elektrogeräten nur aktiv, wenn Strom fliesst.
Metall
Metalle wie Eisen, Kupfer, Aluminium, Gold und Silber sind chemische Elemente mit guter Leitfähigkeit für Strom und Wärme . Viele Metalle werden durch sogenannte Legierungen kombiniert, wie etwa Stahl, der aus Eisen und Kohlenstoff besteht.
Sind Elektrosmog und magnetische Felder schädlich?
Mit der Nutzung von elektronischen Geräten sind wir zu Hause, bei der Arbeit und in der Natur fast ununterbrochen umgeben von nieder- und hochfrequenten elektrischen und magnetischen Feldern – umgangssprachlich: Elektrosmog.
Unser Körper produziert selbst elektrische Signale, wie sie beispielsweise für die Herzfunktion oder die Übertragung von Nervensignalen notwendig sind. Elektromagnetische Felder sind daher nichts grundsätzlich Ungewöhnliches.
Wissenschaftliche Erkenntnisse
Studien haben gezeigt, dass niederfrequente elektrische und magnetische Felder den menschlichen Stoffwechsel und die Hirnströme minimal beeinflussen können. Dabei gilt: Je grösser die Distanz zwischen einer Strahlungsquelle und dem Körper ist, desto geringer der Einfluss.
Laut dem Deutschen Bundesamt für Strahlenschutz reicht bereits ein Abstand von 30 cm, um die Einwirkungen erheblich zu reduzieren. Die Strahlenemissionen von den üblichen Haushaltsgeräten liegt zehn bis hundert mal tiefer als der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwert (100 µT at 50 Hz).
Der Einfluss der Strahlen auf den menschlichen Körper ist derart gering, dass die International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection keine kurz- oder langfristige Gesundheitsrisiken für erwachsene Menschen sieht. Sie stützt sich dabei auf unzählige unabhängige Studien. Eine umstrittene Studie deutet auf mögliche Risiken für Kleinkinder hin, aber die wissenschaftliche Gemeinschaft bewertet diese Ergebnisse mit Vorsicht.
Ist Metall im Bett schädlich?
Generell ist es möglich, dass Metalle elektrische und magnetische Feldern beeinfluss, in dem sie die Strahlen abschirmen, reflektieren oder umleiten. Doch es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Metall im Schlafzimmer – sei es in Betten, Matratzen oder anderen Möbeln – gesundheitsschädliche Auswirkungen hat.
Das bestätigt auch Medizin Transparent als unabhängige Fachinstitution. Das hängt wohl unteranderem damit zusammen, dass die Form vom Bett und die Anordung der Taschenfedern nicht mit den Wellenlängen der elektrische und magnetische Feldern resoniert.
Angesichts dessen, dass die Strahlen zu Hause sowieso so schwach sind und keinen Einfluss auf die Gesundheit haben, ist Metall im Bett und in der Matratze bedenkenlos.
Tipps zur Reduktion von Elektrosmog im Schlafzimmer
Auch wenn die elektrische und magnetische Strahlung im Alltag kaum gesundheitliche Auswirkungen hat, fühlen sich manche Menschen subjektiv gestört. Hier sind vier einfache Massnahmen, um Elektrosmog im Schlafzimmer zu reduzieren:
Alle elektronische Geräte im Schlafzimmer ganz ausschalten (kein im Stand-by)
Elektronische Geräte wie das Smartphone mind. 30 cm entfernt lagern
WLAN-Router so positionieren, dass eine Wand zwischen Router und Schlafzimmer liegt
Einen Netzfreischalter für das Schlafzimmer installieren
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